Die neue Tastatur
Für den PC5 fehlte mir noch eine originale Atari Tastatur. Die habe ich nun mittlerweile gefunden und Sie bedurfte dann doch einer gewissen
Überarbeitung. Die näcshten 3 Bilder zeigen den vorherigen Zustand. Da das "gute" Stück aus billigstem Vollplastik ist -> Ist Sie wie üblich
stark vom Gilb angegriffen.
Der Vergilbungszustand / Befall ist auf den folgenden 4 Bildern noch besser zu erkennen. Man sieht deutlich (an den Tasten z.B.) wo Tageslicht ungehindert
Zugang hatte und wo nicht (wo bspw. die Kante des Gehäuses den unteren Bereich der "Leertaste" erfolgreich abgedeckt hat). Ausserdem kann man prima die
Farbe der Innenseite mit der Farbe der Aussenseite vergleichen. Die sollten nämlich identisch sein :-)
Auch das Innenleben bzw. die Technik des Keyboards sieht nicht besonders aussergewöhnlich aus. Wenigstens die Tastatur Switche machen einen recht
ordentlichen Eindruck. Der Rest ist wirklich billigste Massenware. Die komplette Tastatur knarzt und quietscht wenn man das Gehäuse auch nur leicht
verbiegt (im zusammen gebauten Zustand). Auch die Platine auf denen die Komponenten sitzen, biegt sich bereits unter dem Eigengewicht und den Switchen
wenn man Sie hochhebt. Nichts desto trotz gehört diese eben zu dem PC5 und deshalb ran ans Werk. Hier noch ein paar Details zum Innenleben: Hersteller
ist laut Beschriftung "DAH YANG" mit dem Modelltype : K157S RV.2.1 780819. Dieser Hersteller aus Taiwan hat wohl für viele OEMs Tastaturen hergestellt.
Zumindest hat dieses Modell die Besonderheit des XT/AT switches. Somit kann man dieses Modell an XTs und ATs betreiben.
Zum Testen der Verträglichkeit des Materials mit dem Haarbleichmittel (welches 12 % Wasserstoffperoxid enthält) habe ich eine Taste über einen Tageslicht
immer wieder mit dem Mittel bestrichen (pur). Das Ergebnis war nicht schlecht (Folgebild 1) aber mühselig. In der Sonnte trocknet das Mittel sehr schnell
aus und man muss immer wieder nachstreichen. Da man dazu besser Handschuhe tragen sollte - War das die häufigste Tätigkeit an dem Tag (Handschuhe an / aus).
Die Taste war unversehrt und so entschloss ich mich dann eine Plastikwanne mit Wasser zu füllen und soviel Mittel dazugegeben, das es sich gerade noch
auflöst, also quasi eine gewisse Sättigung zu erzeugen (Folgebild 2). Dann alle Komponenten und mehrmals täglich (über 2 Tage) die Buchstabensuppe umrühren.
Nach Entnahme sah das Ergebnis vielversprechend aus. Der Gilb war deutlich geringer wenn auch nicht komplett verschwunden (Folgebild 3-6).
Mühsam war dann doch die Endreinigung mit klarem Wasser und Zahnbürste. Auch das Trocknen (wenn man gleich weitermachen möchte) ist bei 102 Tasten doch eine
gewisse "Strafarbeit" :-). Das Folgebild 2 zeigt schon das ordentliche Ergebnis für die Tasten. In Folgebild 3 ist schon alles zusammen gestellt für die
abschließende Endmontage.
Und wenn ich schon mal dabei bin - Gleich die nächste Strafarbeit : Reinigung der Anschlussleitung. Das ist auch eine sehr nette Tätigkeit. Aber nach alle
der Arbeit mit den Kunststoffkomponenten reicht hier ein wenig Geduld und Seifenlauge für ein schönes Ergebnis.
Der Zusammenbau ist nicht wirklich schwierig. Zuerst das Logikboard der Tastatur in die Unterschale einsetzen, die Anschlußleitung befestigen und korrekt
verlegen (insbesondere auf den Sitz der hoffentlich intakten Zugsperre achten) und alles mit der Oberschale verschrauben.
Die Tasten sind auch relativ einfach zu befestigen durch das zentrale "Kreuz" in der Mitte jeder Taste. Diese sitzen auch recht ordenlich und wackeln
nicht. Ist irgendwie beruhigend so ein Tastaturpuzzle :-) Entspricht für mich dem ganzen Ansinnen dieses Hobbies - Etwas anderes machen als bei der
Arbeit und "Runterkommen". Folgebild 3 zeigt schon die fertige Tastatur inklusive des wieder angebrachten Labels für die LED Leuchten.
Das abschließende Ergebnis überzeugt wie in den Folgebildern zu sehen. Für meinen Geschmack mehr als ausreichend. Bleibt die Frage ob sich dieser
Aufwand lohnt ? Das ist immer die Frage die mein "Verstand" mir stellt. Ich glaube mittlweile, dass die Frage schlicht falsch ist. Die Frage sollte sein :
"Bin ich zufrieden mit dem was ich tue und kann ich daraus neue Kraft und Freude schöpfen, die mir einen Puffer für stressige Alltagssituationen bereit
stellt ?". Für mich ist das die Haupterkenntnis eines Hobbies... Egal welches. Ausgleich schaffen für Belastungen. Meinen Ausgleich ziehe ich eben aus
der Aufarbeitung von alten Computern. Und damit heisst die Antwort auf die erste Frage: Ja....Möge jeder seinen Ausgleich finden :-)
Zum Abschluß noch ein Update der Grafikkarte
Das Upgrade mußte dann auch noch sein.... Die im PC verbaute Grafikkarte von Realtek ist eine, zu der damligen Zeit, übliche 16 Bit VGA Grafikkarte.
Aus meiner Erinnerung war damals die Einführung des TSENG ET4000 Grafikchipsatzes eine kleine Revolution. Diese war unglaublich schnell im Text- aber
eben auch im Spiele und Windows Modus. So eine mußte nun her. Ich weiß das viele Retro Hobbyisten Rechner immer am liebsten im Originalzustand belassen
würden. Das ist für mich aber überhaupt kein Thema. Die Industrie hat genau die Option der "Erweiterung / Verbesserung" geschaffen, die ich gerne nutze
um bessere Ergebnisse mit dem Rechner erzielen zu können. Deswegen sehe ich bei Erweiterungskarten oder -optionen überhaupt kein Problem. Deshalb montiere
ich auch gerne bessere Grafikkarten oder eben auch den XT-IDE Adapter (zwar sind alte Platten vom Sound her echt klasse... Gehen aber leider zu oft
beim Transport kaputt).
Zurück zum Thema : Es durfte natürlich bei diesem Modell keine normale "No Name" China Variante sein (obwohl auch schon damals viele Komponenten der
Markenhersteller eben auch schon in Fernost gefertigt wurden). Das entspricht wiederum nicht meinem Anspruch für diesen seltenen PC. Ich habe mich für
eine Orchid Technology Variante entschieden. Problematisch ist die Beschaffung, da die Karten in Deutschland horrende Preise haben -> Bin ich den Weg
des Importes aus Amerika gegangen. Mittlerweile klappt das ganz gut mit dem internationalen Versand wenn die Customs Clearing (Zoll und Versand) bereits
im Kaufpreis ausgewiesen sind.
Für unter 50% des deutschen Marktpreises und mit "nur" 10 Tage Wartezeit, kam die Karte gut verpackt und unversehrt an. Das Restreisiko bleibt natürlich.
Falls die Karte defekt ist lohnt sich der "Rückversand" natürlich nicht. Aber diese Tatsache gilt auch für Deutschland. Die meisten Karten werden ja von
Privat veräußert, ohne jegliche Gewährleistung.... Hier also die ersten Fotos :
Es handelt sich um das Modell "ProDesigner IIs". Für diese Karten bekommt man auch noch die Bedienungsanleitung als PDF. Ein nicht zu unterschätzender
Vorteil bei alter Hardware. Folgebild 1 zeigt die Rückseite mit einem Siegel von Alldata (Vielleicht war das auch der Distributor). Wie man auf Folgebild 3
sehen kann - Ist auch diese Karte bereits in Honk Kong gefertigt worden. Ich konnte nicht zu 100% herausfinden, in welchem Land die "Orchid Technology"
angesiedelt war. Aber im Handbuch zeigt das Impressum "Fremont CA". Spricht für Kanada. Hier noch ein paar Detailfotos der Rückseite.
Auf der Karte befinden sich einige Jumper und and der Anschlußseite (Slotblech) 4 Dip Switches.
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